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Corona-Soforthilfe

Unser gemeinsames Handeln ist ein voller Erfolg!

Pressemitteilung, 29.09.2020

Von den Folgen der weltweiten Corona-Pandemie ist Südafrika nach wie vor besonders stark betroffen

Mit einer Spendenaktion der drei ev.-luth. Kirchenkreise in Landkreis und Stadt Osnabrück werden Menschen in Südafrika versorgt, um ihr Überleben zu sichern!

Die drei ev.-luth. Kirchenkreise in Landkreis und Stadt Osnabrück (Bramsche, Melle-Georgsmarienhütte und Osnabrück) weisen darauf hin, dass noch bis Dienstag, 06.10.2020 Spenden für die „Corona-Soforthilfe Südafrika“ gesammelt werden.

Neben Spendendosen und Kollektensammlungen in den Kirchen ist es möglich, sich zu beteiligen: (Kirchenamt Osnabrück (bei der Sparkasse Osnabrück) IBAN: DE87 2655 0105 0000 0450 88, Spendenzweck: Corona-Soforthilfe Südafrika) und online-Spenden: https://altruja.de/coronasoforthilfe

Die Lage ist für die Menschen so schwierig, dass sich sogar die Ev.-luth. Landeskirche Hannovers an diesem Projekt beteiligt und für alle 2 gespendeten Euro einen 3, dazugibt, um den Menschen Zeit zu geben, neue Perspektiven für ein Einkommen zu geben.

Pastor Joe Lüdemann, Durban, weist darauf hin, dass bereits im Februar 2020 die allgemeine Arbeitslosigkeit bei 30,1% (junge Menschen: 43%) lag. Jetzt wird vermutet, dass die offizielle Arbeitslosenzahl in der Gesamtbevölkerung auf mindestens 35% angestiegen ist. Dazu kommt der fast vollständige Stillstand des sog. „informellen Sektors“, der für ca. 25% der Bevölkerung immer eine vorübergehende Möglichkeit war, das Überleben als Tagelöhner*in zu gewährleisten. Lüdemann sagt: „Hinter diesen Zahlen stehen Schicksale von Menschen – Hungernde, Verzweifelte, Verschuldete – das dürfen wir nicht vergessen.“

Pastor Guido Schwegmann-Beisel, Hasbergen, betont: „Wir wissen um die schwierige Situation, in der sich die Menschen in Südafrika eigentlich immer befinden. Jetzt müssen wir einen langen Atem haben, damit wir den Menschen in dieser schwierigen Zeit beistehen können.“

Und der Schirmherr dieses Spendenaufrufs, Superintendent Hannes Meyer-ten Thoren, Melle, äußert sich sehr zuversichtlich: „Schon im Frühsommer haben wir bewiesen, dass wir als Christ*innen weltweit verbunden sind und uns das Leiden anderer nicht kalt lässt. Jetzt haben wir so viele Berichte über den segensreichen Einsatz unserer gesammelten Spenden. Darauf bauen wir auf, um wieder ein ähnlich gutes Spendenergebnis zu erzielen.“ Im Mai haben es die Kirchen geschafft, innerhalb von nur 3 Wochen 30.000€uro zu sammeln, die bereits seit Mitte Juni die ersten Hilfemaßnahmen, besonders das Verteilen von Lebensmittelpaketen, ermöglicht haben.

Aus Gesprächen mit den südafrikanischen Partner*innen weiß Anke Meckfessel, die Koordinatorin des gemeinsamen Spendenaufrufs der drei Kirchenkreise, dass es den Hilfebedürftigen aber nicht nur um die finanzielle Zuwendung geht. Mindestens genauso wichtig sei das Signal, dass die vielfältig Bedrückten wissen, dass sie nicht vergessen sind und die Welt Anteil an ihrem Schicksal nimmt.

Vielfältige Berichte aus den südafrikanischen Kirchengemeinden zeugen vom Sinn unserer Spendenaktion „Corona-Soforthilfe für Südafrika“

Innerhalb von drei Wochen im Juni 2020 haben die Kirchengemeinden in den Kirchenkreisen Melle-Georgsmarienhütte und Bramsche unter der Schirmherrschaft von Superintendent Meyer-ten Thoren 30.000 €uro gesammelt, um den Partnern im Kampf gegen die schlimmsten Auswirkungen der Corona-Pandemie in Südafrika zu unterstützen.

Im März 2020 hatte der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa einen der weltweit strengsten Lockdowns verhängt. Das führte zwar dazu, dass die Infektionszahlen zu Beginn der Pandemie in Südafrika sehr gering waren. Aber die daraus resultierende wirtschaftliche und soziale Not war sofort spürbar: Außer der überlebenswichtigen Einrichtungen wie Strom- und Wasserversorger, Lebensmittelhandel und vor allem Gesundheitseinrichtungen wurde alles geschlossen: Der öffentliche Personennahverkehr, Schulen, Kirchen, Industriebetriebe, Handwerk und Landwirtschaft war lahmgelegt. Für alle Menschen, die in diesen Bereichen beschäftigt sind/waren, fehlten die Löhne und Gehälter. Und ca. 25% der Menschen verdienen sich ihren Lebensunterhalt im sogenannten informellen Sektor: Sie stehen an Straßen und Plätzen und hoffen darauf, als Tagelöhner angeheuert zu werden oder verkaufen kleine Produkte, die sie selbst angefertigt haben bzw. günstig erworben haben. Diese ganzen Einnahmequellen fielen von einem Tag auf den anderen komplett weg.

Neben der schlimmen sozialen Auswirkungen der Pandemie waren die ökonomischen Folgen schnell spürbar – bis zu uns. Ende April erreichten den deutschen Partnern die ersten Nachrichten, dass eine Hungersnot drohe. Eine Frau drückte es sehr deutlich aus: „Sollen wir an Covid-19 oder an Hunger sterben?“

In der 2.Juniwoche überwiesen die Kirchenkreise Melle-Georgsmarienhütte, Bramsche, Kirchenbezirk Pirna und der Verein Friends of Partnership 30.000€uro für die Corona-Hilfe und die meisten der Jahresgaben an die Kirchengemeinden.

Hier einige Stimmen über die Verwendung der Gelder, auch wenn die Kirchenkreise noch keine kompletten Berichte aufgrund der Zeit anfertigen konnten:

Hier sind die Überlebenspakete zu sehen.

Steven Chonco, der Partnerschaftsausschussvorsitzende aus dem Kirchenkreis Durban schreibt: „Ich möchte den Ausschüssen sehr für die Hilfen danken, die den Covid-19-Betroffenen und allen bedürftigen Menschen in Südafrika zugutekommen. Am heutigen Mandela-Tag [18.07. – Erklärung A.M.] konnten wir für 22 Familien in unseren Gemeinden in KwaMashu Essenspakete verteilen. Ein großer Tag für uns alle, denn die Familien bekommen wieder etwas zu essen auf den Tisch.“

Um günstige Preise zu erzielen, hat die Kirchengemeinde im Großmarkt eingekauft.

Mpume Luthuli aus Mpumalanga schreibt: „Die am meisten bedürftigen Gemeindeglieder haben jetzt Lebensmittelpakete erhalten. Wir sind so dankbar für die Corona-Soforthilfe, die wir aus Deutschland erhalten haben. Möge Gott unsere Partnerschaft weiter stärken.“

Die bedürftigen Gemeindeglieder haben ihre Rationen in der Kirche abgeholt.

Nonhlanhla Masuku aus Hermannsburg berichtet: „Vielen Dank, dass ihr uns so helft, um mit den Folgen der Covid-19-Pandemie fertig zu werden. Die Begünstigten haben Freudentränen in den Augen gehabt.“

Alle Bedürftigen bekommen identische Pakete, gestaffelt nach Größe der Familie. Um das zu dokumentieren, werden die Pakete öffentlich zugeteilt.

Der Superintendent des Kirchenkreises Umngeni N. Myaka schreibt: „On behalf of Umngeni Circuit Council and Umngeni Circuit Partnership Committee I write to express our sincere appreciation of the donation of R253 836.00 from Bramsche, Melle-Georgsmarienhütte, Pirna Circuits towards covid-19 relief fund. The donation could not have come at a better time than this when a number of our members are struggling due to loss of employment and weakening social security agencies in our country.

We are aware that a lot of effort from a number of our friends such as yourself, Dean Hannes Meyer-ten-Thoren, Brigitte Tepe, Monika Schlonski, Reinhard Wolf and many more, went into this project. Kindly relay our sincere appreciation to one and to all, to the young and to the old.”

(Im Namen des Kirchenkreisvorstandes und dem Partnerschaftsausschuss schreibe ich, um unsere aufrichtige Dankbarkeit für die Spendengelder in Höhe von 12.300€uro aus den Kirchenkreisen […] auszudrücken. Diese Spende hätte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können, denn unsere Mitglieder kämpfen aufgrund von Arbeitslosigkeit und den schwachen Sozialämtern in unserem Land. Uns ist bewusst, welche großen Anstrengungen unsere Freunde [wie …] in dieses Projekt gesteckt haben. Bitte gib diesen aufrichtigen Dank an alle weiter, an die jungen und die alten.)

Alle drei Kirchenkreise kündigen detaillierte Berichte an, wenn alle Kirchengemeinden das zurück gemeldet haben. Aus einigen Kirchengemeinden ist auch zu hören, dass sie Gutscheine in Supermärkten hinterlegt haben, damit alle Familien ihre gewohnten Lebensmittel einkaufen können.

Der strenge Lockdown in Südafrika wurde seitens der Regierung nach und nach gelockert. Das bedeutet auch, dass die Infektionszahlen rasant steigen – und auch die Todesfälle sich häufen. Übereinstimmend ist aus den Kirchengemeinden in der letzten Woche zu hören/zu lesen, dass in jeder Kirchengemeinde mittlerweile 2-3 Gemeindeglieder pro Woche bestattet werden, die an/mit einer Corona-Infektion verstorben sind.

Superintendent S. Dumakude schreibt für den Umvoti-Kirchenkreis: „The situation is not good at all in South Africa, the covid 19 cases are increasing day by day. We have lost some church members due to this pandemic. Yesterday the deputy church person of the women's league has passed on. The chairperson of the partnership committee Mr Dalisu Sthole is also critical in the hospital. Baba Mzimela of Otimati parish has lost his wife and he is also in the hospital but he is getting better. I cannot mention them all, Anke, I am just highlighting what is going on in our circuit. We would like to convey our gratitude for your donation towards those who are vulnerable and ravaged by this pandemic in our circuit.“

(Die Lage in Südafrika ist überhaupt nicht gut, die Corona-Fälle steigen Tag für Tag. Wir haben bereits einige Kirchenmitglieder aufgrund der Pandemie verloren: Gestern [11.08.2020] ist die stellvertretende Vorsitzende der Kirchenkreis-Frauenarbeit [Mrs. Mhkize aus Greytown]verstorben. Der Partnerschaftsausschussvorsitzende Mr. Dalisu Sithole ist ebenfalls mit kritischem Zustand im Krankenhaus [€r ist am 15.08.2020 verstorben]. Herr Mzimela aus der Otimati-Kirchengemeinde hat seine Frau verloren und er ist auch im Krankenhaus, aber auf dem Weg der Besserung. Ich kann sie gar nicht alle nennen, Anke, ich nenne nur [einige, die du kennst] die Höhepunkte von dem, was in unserem Kirchenkreis vorgeht. Wir möchten unsere Dankbarkeit für eure Spende übermitteln – für diejenigen, die verletzlich sind und böse zugerichtet wurden von dieser Pandemie in unserem Kirchenkreis.)

In unseren Nachrichten wird gerade immer wieder über diese schwierige Situation in Südafrika berichtet. Deshalb haben sich die Partnerschaftsausschüsse entschieden, eine erneute Spendenaktion durchzuführen.

Vom 14. September – 06.Oktober 2020 sammeln wir wieder für die Corona-Soforthilfe Südafrika. Wir bitten alle Menschen, denen es möglich ist, finanziell etwas beizutragen, um Hunger und die Folgen bei unseren südafrikanischen Partnern zu verringern:

Spendenkonto:

Kirchenamt Osnabrück (bei der Sparkasse Osnabrück)

IBAN: DE87 2655 0105 0000 0450 88, Spendenzweck: Corona-Soforthilfe Südafrika

 

online-Spenden möglich - https://altruja.de/coronasoforthilfe